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Digitaler Handelsreport 2020

KonsumentInnen Trends und Prognosen in der Handelsbranche

Digitaler Handelsreport 2020

Convenience zählt für KonsumentInnen heute mehr denn je. Zukunftsorientierte Handelsunternehmen üben großen Druck und hohe Erwartungen auf die Handelsbranche aus. Der Deloitte Digital Handelsreport 2020 gibt genaue Einblicke in die Entwicklungen am Handelsmarkt. Wir untersuchen, was Convenience bedeutet, und wie sich HändlerInnen gegenüber der Konkurrenz positionieren können.

Was den Handel 2020 aus ökonomischer Sicht erwartet:

Ungewissheit begleitet das Jahr 2020 – sei es durch die mögliche Rezession oder die potenziellen Folgen der Zollspannungen. Der Einzelhandel sollte jedenfalls auf die veränderten wirtschaftlichen Bedingungen in den nächsten 10 Monaten vorbereitet sein. 2020 erfordert einen flexiblen Strategie-Plan, der dynamische Anpassungen ermöglicht. EinzelhändlerInnen müssen dieses Jahr vorsichtiger mit Investitionen umgehen, um agil zu sein und auf Marktveränderungen reagieren zu können. Auch wenn die Gesamtwirtschaft im Jahr 2020 möglicherweise einen Teil ihres Glanzes verlieren könnte, bietet es für HändlerInnen gleichzeitig eine Möglichkeit die Strategie anzupassen und eine Konjunkturschwäche zu verhindern.

Auf diese 4 wichtigen Faktoren sollten HändlerInnen 2020 setzen:

  1. Determination der Rolle und Differenzierungsmerkmale
  2. Rücklage aufbauen für schwere Zeiten
  3. Die Möglichkeiten von Technologie und Automatisierung nutzen um das Wachstum anzukurbeln
  4. Out-of-the Box Denken um Vertikalisierungs-Effekte auszuschöpfen

Erwartungen von KonsumentInnen verstehen

Aufgrund der rasanten technologischen Fortschritte und der sozialen Entwicklungen, werden die Erwartungen für herausragenden KundInnenservice von Unternehmen außerhalb der Industrie festgelegt. Verbrauchererwartungen entwickeln sich global, während traditionelle, nationale und industrielle Unternehmen schwinden.

EinzelhändlerInnen stehen 2020 vor wichtigen Entscheidungen um sich von der Konkurrenz abzuheben – was sie anbieten, wie die Produkte profitabel bleiben, und welche Veränderungen eingeleitet werden müssen, um den KundInnenbedürfnissen gerecht zu werden.

Convenience ist im Herzstück ein menschlich-zentriertes Erlebnis, welches KundInnen mit einem Gefühl der Leichtigkeit verbinden. KonsumentInnen wollen sich im Wesentlichen auf den eigentlichen Akt der Produktnutzung und der Produktkonsumation statt dem Produktkauf widmen. Die Arbeit, um an die Produkte zu gelangen, soll dabei ausgelagert werden, damit das „Vergnügen“ erfolgen kann.

Wie sich der Handel optimal vorbereitet

Die Handelsindustrie muss sich dieses Jahr auf verändernde, ökonomische Konditionen einstellen. Durch die Unsicherheiten der Handelsbeziehungen und den Umsatzrückgang wird erwartet, dass auch die Verbraucherausgaben zurückgehen.

KonsumentInnen stehen vor drei Herausforderungen:

  1. Gewinne im Arbeitsmarkt führen nicht zu mehr Gehalt
  2. Auswirkungen der Steuerkürzungen nehmen ab. Somit wird erwartet, dass das verfügbare Einkommen weniger wird
  3. Die angespannte Situation der Handelsbeziehungen könnte Wachstum und Job-Anstellungen im Weg stehen.

Fünf mögliche Handelsstrategien für 2020

Marketing als Differenzierungsmerkmal

Heute reicht es nicht mehr aus, das Produkt und den Preis allein zu vermarkten. Zwar ist die Produktqualität nach wie vor wichtig, doch die Differenzierung gegenüber der Konkurrenz hängt von der Fähigkeit ab, wie Service, Lieferungen und Convenience abgewickelt werden. Die Lieferung am selben Tag, der Online-Kauf direkt von der Bordsteinkante sowie die Abholung im Geschäft sind zum Standard des Serviceangebots geworden. Der Wettbewerbsvorteil liegt darin, die Komponenten effektiver einzusetzen als die Konkurrenz.

Viele HändlerInnen setzen daher auf neue Profit-Modelle, welche sich auf die Entscheidungskraft der KonsumentInnen fokussieren und die Nachfrage erfüllen: Marktplätze, Mitgliedsbeiträge, das Bedienen von Bedürfnissen als Dienstleistung, Web- und Cloud-Services und vieles mehr.

Klassische Handelsgeschäfte müssen dabei die Balance der Consumer Convenience und den In-Store Bedürfnissen halten. Hier einige Möglichkeiten:

  • Nutzung der verfügbaren Daten aus der Handelsperspektive
  • Verstehen von lokalen Handelstrends und Bedürfnissen
  • Bewusst den Datenschutz sowie die Privatsphäre achten
  • Wahrnehmung von Convenience Optionen – KonsumentInnen sind bereit einen Premium-Preis für individuelle Optionen zu zahlen
  • Transparente Preisstrategien verfügbar machen

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    Digitale Technologien als Enabler

    Der Übergang zum digitalen Empowerment ist für HändlerInnen unumgänglich, um neue Geschäftsmodelle zu erforschen oder neue Einnahmequellen durch die Akquisition von „Digital Natives Unternehmen“ zu erschließen. Dabei geht es nicht nur um Tools, Anwendungen, Gadgets oder Unternehmenssysteme. Es kann genauso eine Folge von unerwünschten Ereignissen sein, die HändlerInnen letztendlich einen Strich durch die Rechnung macht.

    Ein personalisiertes Erlebnis sowie interaktives Engagement und Convenience setzt überragende, digitale Kapazitäten voraus. Zugleich legt es auch die Erwartungshaltung für den Handel fest. Sogar die alltäglichsten Ereignisse wie der Lebensmitteleinkauf werden zunehmend digitalisiert. In den kommenden Jahren wird Netzwerktechnologie der fünften Generation (5G) voraussichtlich eine Schlüsselrolle dabei spielen, digitale Bestrebungen der EinzelhändlerInnen in Richtung konkreter Anwendungen voranzutreiben, um KundInnen ein besseres Einkaufserlebnis zu bieten. Schätzungen zufolge könnte durch 5G-Verbindungen ein Umsatzplus von 12 Milliarden-Dollar im Handel erwirtschaftet werden.

    Überdenken der Produktstrategie

    Das „meistgewählte Produkt“ mit einem Klick zu erhalten und Zugang zu „endlosen Regalen“ des Internethandels zu haben, wenn der Wunschartikel nicht im Geschäft erhältlich ist, ist heutzutage Standard. Aber auch traditionelle EinzelhändlerInnen möchten der Norm entsprechen und passen ihr Inventar an die Beweglichkeit der E-Commerce-AnbieterInnen an. Jedoch kann das zu massiven Kostenfolgen führen wie Abschreibungen oder Promotion-Ausgaben um den Bestand zu verkaufen.

    Smarte Merchandising Strategien sind hingegen kosteneffektiv und adressieren die Wünsche der KundInnen. Neue Ansätze mit KI- und ML-Technologielösungen schaffen es, die Nachfrage kalkulierbar und vorhersehbar zu machen und somit ressourcen-effizient zu gestalten.

    Möglichkeiten für Smart Merchandising:

    1. Shopper Geschmäcker durch Micro Brands beeinflussen
    2. Produktverfügbarkeit verstärken durch Wiederverkauf
    3. Künstliche Intelligenz und Machine Learning-basierende Systeme einsetzen

    Physische Läden weiterhin ein Erfolg

    Obwohl viel über das Schwinden der physischen Handelsgeschäfte diskutiert wird, bleiben physische Einzelhandelsgeschäfte weiterhin wichtig. Diese erzielten beinahe 90 Prozent des gesamten Handelsumsatzes im dritten Quartal 2019 in den Vereinigten Staaten.

    Eines ist sicher: Die KundInnenerwartungen bestimmen das neue Einkaufserlebnis. Die VerbraucherInnen wollen ihre Einkaufspfade im integrierten Einzelhandelsmarkt selbst bestimmen und gerne in einer authentischen und heimischen Umgebung einkaufen. Die physischen Läden werden zu digitalisierten Erlebnis- und Inspirations-Orten. Dabei werden MitarbeiterInnen in Zukunft der Schlüssel zur Erfüllung des Convenience-Faktors sein, da sie den stärksten Kontakt zu KundInnen haben.

    Erlebnisse, die auf Basis von Daten erfolgen sind ein zentraler Erfolgsfaktor, der es ermöglicht, die Geschäftsstrategie auf der Grundlage der KundInnenbedürfnisse aufzubauen. Physische Geschäfte spielen nach wie vor eine essenzielle Rolle in der Product Discovery und bieten Inspiration für KundInnen.

    Das Versprechen entlang der Wertschöpfungskette

    Traditionelle Handelsunternehmen, einst Pioniere im innovativen Wertschöpfungsprozess, kämpfen mit den neuen Standards welche durch die E-Commerce- und Digital Native-Players entstehen.

    Um das Lieferungs-Versprechen einhalten zu können zeichnen sich vier wesentliche digitale Handelstrends ab:

    • Urbane Auftragsabwicklung: Bietet HändlerInnen die Möglichkeit, vernetzte KonsumentInnen in großen Metropolen zu beliefern
    • Bestands-Strategie: Um konkurrenzfähig zu bleiben müssen sich HändlerInnen flexibel anpassen, um einer sich ändernden Nachfrage gerecht werden zu können. Dafür ist die End-to-End Sichtbarkeit notwendig.
    • Flexibles Netzwerk: Damit die Wertschöpfung in Schwung kommt und die Liefermöglichkeiten flexibel bleiben, sollten traditionelle HändlerInnen sich dem „Online kaufen, Abholung im Geschäft“-, oder dem „Home-Delivery“-Prinzip bedienen.
    • Adoption der Daten und Technologien: Daten Insights können die Wertschöpfungskette mit bisher noch nie dagewesenen Möglichkeiten transformieren.

    Die wichtigsten Key Take Aways

    Traditionelle Einzelhandelsgeschäfte sollten sich über die Optimierung des Handelserlebnisses wesentliche Gedanken machen. Wichtig ist das Convenience-Mindset nachhaltig entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu verankern. Das erleichtert die Shopper Journey und bietet Möglichkeiten für zusätzliche Services.

    Wenn Sie Unterstützung bei der Digitalisierung und Optimierung Ihres Geschäftsmodells suchen, steht Ihnen das Team von Deloitte Digital gerne zur Seite. 

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