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Interview: Nachhaltigkeit und ihre Herausforderungen

Deloitte Consulting Partner und Sustainability Lead im Interview

Wieso wir uns um die Nachhaltigkeit kümmern müssen, vor welchen Herausforderungen stehen wir und wie Deloitte Unternehmen in Krisenzeiten unterstützen kann – all das verrät uns Alexander Kainer, Deloitte Consulting Partner und Sustainability Lead in einem kurzen Interview.

 

Alexander Kainer ist seit 2015 bei Deloitte und verfügt insgesamt über mehr als 20 Jahre (internationale) Erfahrung in der Strategieberatung sowie in der Beratung von Produktions- und Infrastrukturunternehmen. Er ist vor allem bei groß angelegten, mehrjährigen Transformationen tätig, bei denen er die beratende Rolle für Eigentümer oder Führungskräfte übernimmt.

 

 

Nachhaltigkeit ist jetzt in aller Munde. Alexander, als Nachhaltigkeitsbeauftragter von Deloitte, erzähle uns bitte, warum Nachhaltigkeit eines der Zukunftsthemen ist, um das man sich kümmern muss?

“Der erste und wichtigste Grund ist, dass wir als Gesellschaft eine Verantwortung haben. Wir können unsnicht erlauben, dass sich die Erdatmosphäre weiter erwärmt. Es gibt einfach Konsequenzen mit denen wir rechnen müssen. 

Allerdings sind wir als Wirtschaftsberater in einem sehr breiten Kontext tätig, sowohl für Einzelunternehmen als auch kleine und sehr große Unternehmen. Unser Wirtschaftsgrundsatz ist es, dass diese Unternehmen auch wirtschaftlich erfolgreich sind, denn unsere gesamte Gesellschaft basiert darauf, dass wir uns weiterentwickeln, natürlich auch soziologisch, aber im Endeffekt ökonomisch. Das wirtschaftliche Wachstum wird es benötigen, damit Menschen eine gewisse Triebfeder verfolgen. Und wenn man sieht was passieren kann durch die Gesetzgebung – dass wird auch die Gewinne von Unternehmen, die nicht investieren verändern.

Was zudem momentan massiv kommt, ist der sehr große Druck vom Kapitalmarkt. Der Kapitalmarkt sagt: „Unternehmen, die einen Euro Umsatz, oder einen Euro Gewinn mit einem CO2 Einsatz verbinden, bekommen eine schlechtere Bewertung. Eine schlechte Bewertung bedeutet ein teurer Kredit und das heißt es gibt einen schlechteren Börsenwert. Ist das alles Wirtschaft? Natürlich nicht, denn ein Unternehmen hat auch einen sozioökonomischen Faktor, aber ein Unternehmen, das keinen Gewinn macht, schafft keine Arbeitsplätze und die Menschen wollen sichere Arbeitsplätze haben. Die Leute wollen sich einen Wohlstand erschaffen und daher ist es notwendig Nachhaltigkeit jetzt im Sinne von langfristigen Gewinnen auf Basis von ökonomischen Kriterien, in Betracht auf die CO2 Neutralität, zu sichern.”

 

 

 

Wie unterstützt Deloitte Unternehmen dabei?

“Einerseits führen die Forderungen des Kapitalmarkts und andererseits von Regierungen und der EU dazu, dass sich zuerst Unternehmen überlegen müssen – in welche Anlagen und in welche Produktionsverfahren sie investieren. In dem Fall sprechen wir nicht von einer Zeitspanne von 2-3 Jahren, sondern von 10, 20 oder sogar 30 Jahren. Das heißt, dass man für eine Generation denken muss, und dabei unterstützen wir Unternehmen. Viele Unternehmer überlegen sich: welche Szenarien sind möglich, welchen Businessplan kann ich entwerfen? Welche Strategien kann ich ableiten, wie muss ich meine Workforce aufbauen? Dann tauchen Fragen über Kredite, Förderungen und Gesetze auf und wie man Nachhaltigkeit richtlinienkonform reported. Dabei gibt es gibt strenge Kriterien, die zu beachten sind. Es muss alles genau geprüft sein – das ist etwas was wir sehr gut können.

Durch diese Veränderungen gibt es eine unglaubliche Disruption. Aufgrund von Energie- und CO2 Preisen werden es manche Unternehmen nicht schaffen. Dadurch wird es im Bereich der Klein-und Mittelunternehmen ganz neue Chancen geben. Unternehmen, die schwach geworden sind, werden von starken übernommen oder überholt. Und wir helfen diesen Unternehmen dabei, wie sie beim Kunden das Thema Nachhaltigkeit angehen. Das Wichtige dabei ist, dass wir angefangen vom Einkauf, über die Produktion bis zum Vertrieb über das Geschäftsmodell holistisch denken: Was bringt dem Kunden wirklich einen Mehrwert? Der Kunde will nicht nur eine Kennzahl – der Kunde will all diese Prozesse verstehen.”

 

“Das Wichtige dabei ist, dass wir angefangen vom Einkauf, über die Produktion bis zum Vertrieb über das Geschäftsmodell holistisch denken: Was bringt dem Kunden wirklich einen Mehrwert? Der Kunde will nicht nur eine Kennzahl – der Kunde will all diese Prozesse verstehen.”

 

Vor welchen Herausforderungen im Bereich der Nachhaltigkeit steht Deloitte als Unternehmen?

Also ich muss sagen, wir haben eine tolle Zeit vor uns. Diese Zeit bedeutet Veränderung, diese Zeit bedeutet Transformation. Allerdings sind wir ein großes Unternehmen, das ein weltweites Wissen hat und unsere Herausforderung ist das Hinausdenken aus unserer lokalen Sichtweise. Auch wenn wir ein Unternehmen aus Österreich beraten, müssen wir global denken. Also das was uns momentan kommuniziert wird auch auf den Prüfstand zu stellen. Als ein großes Unternehmen müssen wir den Mainstream infrage stellen, ohne aber dabei unangenehm aufzufallen. Eine andere Herausforderung ist der Arbeitsmarkt. Wir brauchen Leute, die ihr Fach kennen, die die Industrie verstehen und daraus neue Lösungen generieren können

 

“Diese Zeit bedeutet Veränderung, diese Zeit bedeutet Transformation.”

Warum hast du dich für den Bereich der Nachhaltigkeit entschieden? Was macht den Bereich der Nachhaltigkeit für dich interessant? 

“Von der Ausbildung her, bin ich ein Techniker. Das ganze Thema Nachhaltigkeit ist von der Technik getrieben, das macht es für mich interessant – ich kann das alles, was ich als Techniker in meiner Grundgenetik habe, umsetzen und kombinieren mit dem was Deloitte hat, was das Thema Regulatorik und Insurance betrifft, ergänzen. Das macht es spannend für mich.”

 

“Ich möchte, dass wir bei Deloitte ein Bewusstsein zum Thema Nachhaltigkeit schaffen. Das ist nicht nur ein Schlagwort, sondern strukturiertes Denken und Handeln.

Hast du für die kommenden Jahre persönlich wie auch beruflich ein Ziel vor Augen, was die Nachhaltigkeit betrifft?

Bei Deloitte werden wir mit dem Thema erfolgreich sein, wenn wir den Unternehmen helfen werden Risiken zu vermeiden und ergebnisreich wirtschaften. Damit können wir unseren MitarbeiterInnen eine Karriere anbieten und in 2-3 Jahren, das Geschäft zumindest verdoppeln, wenn nicht verdreifachen.

Es gibt auch noch die interne Perspektive, die ergänzend ist. Ich möchte, dass wir bei Deloitte ein Bewusstsein zum Thema Nachhaltigkeit schaffen. Das ist nicht nur ein Schlagwort, sondern strukturiertes Denken und Handeln. Es ist wichtig sich die Frage zu stellen und nachzudenken, wie wir intern Energie und Ressourcen verwenden.

Und persönlich… die politisch-korrekte Antwort wäre, dass ich die Welt retten möchte (lacht), aber ganz im Ernst, bedeutet für mich Nachhaltigkeit vernünftiges und langfristiges Denken. Es bedeutet für mich nicht, dass alles plötzlich CO2 frei funktioniert. Wir müssen so handeln, dass wir als Gesellschaft keinen Schaden davon tragen.

 

 


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